Sober October, oder: Perfekt hydriert vereinsamen
Ich habe mich auf was eingelassen, und jetzt komme ich da ohne Gesichtsverlust nicht mehr raus. Eigentlich ist es aber auch ganz super. Aber von vorn.
Auf Instagram folge ich einer Britin (auch mit Blog), die seit knapp drei Jahren keinen Alkohol trinkt und darüber schreibt, wie großartig das ist. Schon beeindruckend. Vor allem, dass sie trotzdem offenbar noch ein funktionierendes und erfüllendes Sozialleben hat.
Ende September ging auf Instagram die "Sober October" Challenge rum - ein Monat ohne Alkohol, klingt super, wo soll ich unterschreiben?
Knappe drei Wochen später sitze ich am Sonntagmorgen um 8 frisch und ausgeschlafen da, habe großartig aussehende, bestens hydrierte Haut, mein ganzer Körper fühlt sich fit und straff und gesund an. Und. Mir. Ist. So. Langweilig.
Seit Anfang Oktober bin ich nicht mehr ausgegangen. Allein diese Woche haben mich zweimal Freunde gefragt, ob wir ausgehen wollen, und ich habe mich mit "viel zu tun" rausgeredet. Ich gehe gern in Bars, unterhalte mich, lasse mich durch Gespräche treiben - aber dazu gehört ein Glas Wein oder ein Cocktail. Ein Glas Wasser ist nun mal leider nicht dasselbe. Zuckersüße Limonaden trinke ich nicht. Tonic ohne Gin? Geh bitte.
Was macht man da? Nie wieder in einer Bar sitzen? Sonntagmorgens fit, hydriert und großartig aussehend am Rechner sitzen und sich überlegen fühlen: Hey, ich vereinsame zwar völlig, aber ich trinke keinen Alkohol und bin pumperlgsund!
Ich weiß es doch auch nicht. Ich gehe jetzt erst mal joggen, fit und ausgeschlafen wie ich bin.
(Mein Gott, ist das ein schlechter Text geworden. Ich schiebe das mal auf den Alkoholverzicht.)