Klar
Der Co-Pilot ist gestern nach einem seiner Besuche wieder abgereist. Wirklich weg ist er aber erst jetzt, nachdem ich gerade sein Wasserglas in die Küche getragen und abgespült habe.
Immer wenn der Co-Pilot zu Besuch kommt, geht er als erstes in die Küche, nimmt eines der großen Pint-Gläser aus dem Schrank und füllt es an der Spüle mit Berliner Leitungswasser. “Wasser ist Leben”, sagt er dann in einem Ton, bei dem man nicht genau sagen kann, ob es ironisch gemeint ist oder ernst, prostet mir zu und trinkt.
In den folgenden Tagen wandert das Wasserglas mit dem Co-Piloten durch die Wohnung, steht mal auf dem Küchen-, mal auf dem Wohnzimmertisch, kehrt zwischendurch für eine neue Füllung zurück an den Wasserhahn. Nur im Schlafzimmer habe ich es noch nie gesehen, was beruhigend ist, denn mein Nachtschränkchen ist zierlich und wackelt.
Manchmal nehme ich das Glas heimlich weg, spüle es ab und stelle es gefüllt mit Berliner Leitungswasser wieder hin, weil ich frische Gläser mag, und den Co-Piloten auch.