Allein, sein
Posted by FelineFatale at 6:50 PM
Das ganze Pfingstwochenende allein verbracht. Mit Absicht. Kein Karneval der Kulturen für mich, kein Kitkat oder sonstiger Klub. Ausgeschlafen. Gutes Geld für gutes Essen ausgegeben. Die Wohnung gepflegt. Die Wäsche gepflegt. Mich gepflegt, Körper und Geist.
Endlich die kaputte Schublade am Waschbeckenunterschrank repariert, die immer auseinander fiel, wenn man sie aufzog. Bettwäsche gewaschen und gebügelt. Ich liebe gebügelte Bettwäsche. Mich köstlich bekocht. Viel gelesen. Dieses Buch, das mich nachhaltig verstört hat, berührte es doch Stellen bei mir, die ich aus guten Gründen gut versteckt halte und deren Offenlegen ich von diesem Roman so gar nicht erwartet hatte. Uff.
Viel nachgedacht, über Alleinsein und Einsamkeit und die nicht immer deutlich erkennbare Grenze zwischen beiden.
Schlaglicht am Mittwoch
Posted by FelineFatale at 9:36 AM
Ich mache morgendliche Presseschau, lese diesen Artikel, tituliert "Dating-Apps: Risiko für Essstörungen steigt", frühstücke dazu den restlichen Marmorkuchen vom Wochenende und zucke mit den Schultern. Ich habe offenbar keine Angst, weggewischt zu werden, aber ich nutze ja auch keine Dating-Apps.
Klar
Posted by FelineFatale at 8:53 PM
Der Co-Pilot ist gestern nach einem seiner Besuche wieder abgereist. Wirklich weg ist er aber erst jetzt, nachdem ich gerade sein Wasserglas in die Küche getragen und abgespült habe.
Immer wenn der Co-Pilot zu Besuch kommt, geht er als erstes in die Küche, nimmt eines der großen Pint-Gläser aus dem Schrank und füllt es an der Spüle mit Berliner Leitungswasser. “Wasser ist Leben”, sagt er dann in einem Ton, bei dem man nicht genau sagen kann, ob es ironisch gemeint ist oder ernst, prostet mir zu und trinkt.
In den folgenden Tagen wandert das Wasserglas mit dem Co-Piloten durch die Wohnung, steht mal auf dem Küchen-, mal auf dem Wohnzimmertisch, kehrt zwischendurch für eine neue Füllung zurück an den Wasserhahn. Nur im Schlafzimmer habe ich es noch nie gesehen, was beruhigend ist, denn mein Nachtschränkchen ist zierlich und wackelt.
Manchmal nehme ich das Glas heimlich weg, spüle es ab und stelle es gefüllt mit Berliner Leitungswasser wieder hin, weil ich frische Gläser mag, und den Co-Piloten auch.